Giselher Guttmann

Als Gründer der klinischen Psychosomatik in Österreich setzte Ringel neue Maßstäbe in der Krisenintervention und kämpfte stets für die Rechte der Patient:innen und eine ganzheitliche Betrachtung des Menschen.
Fachgruppe Personenberatung & Personenbetreuung
Am 15. Oktober 2024
2 min Lesezeit
Foto: Rüdiger Stix

Pionier der Neuropsychologie und Entwickler des ersten PsychoBrainscans

Giselher Guttmann, geboren 1934 in Wien, gilt als einer der bedeutendsten Neuropsychologen seiner Generation. Seine bahnbrechenden Arbeiten legten den Grundstein für die moderne Neuropsychologie und die Entwicklung bildgebender Verfahren in der psychologischen Diagnostik. Mit der Erfindung des weltweit ersten „PsychoBrainscans“ revolutionierte er das Verständnis von psychischen Prozessen und deren Darstellung.

Akademischer Werdegang und Forschung

Giselher Guttmann begann sein Studium der Psychologie und Zoologie 1955 an der Universität Wien und wurde 1959 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Psychologie tätig. Nach seiner Promotion im Jahr 1963 ging er zunächst als Universitätsassistent nach Erlangen, bevor er 1965 nach Wien zurückkehrte, um dort ein neuropsychologisches Labor aufzubauen. 1968 habilitierte er sich und wurde 1973 auf den Lehrstuhl für „Allgemeine Psychologie“ berufen.

Neben seiner akademischen Karriere setzte er bedeutende wissenschaftliche Impulse in der Neuropsychologie und erweiterte die wissenschaftlichen Grundlagen der Psychologie. Als letzter Dekan der Philosophischen Fakultät in Wien gründete er drei neue Folgefakultäten und war später Gründungsrektor einer weiteren Universität.

Der PsychoBrainscan: Eine bahnbrechende Erfindung

Im Jahr 1968 gelang Giselher Guttmann eine weltweite Pionierleistung, als er den ersten „PsychoBrainscan“ entwickelte. Mit dieser Technologie wurden auditive Reize im Gehirn hörbar gemacht – eine bis dahin einzigartige Methode, um psychoneurobiologische Aktivitäten sichtbar und messbar zu machen. Der PsychoBrainscan ebnete den Weg für moderne bildgebende Verfahren in der psychologischen Diagnostik und Therapie und gilt als eine der wichtigsten Innovationen in der Neuropsychologie.

Guttmanns Forschung trug dazu bei, das psychische Erleben auf einer neuen, neurophysiologischen Ebene zu verstehen. Diese technologische Neuerung ermöglichte es, psychische Prozesse auf eine Art und Weise abzubilden, die bis dahin unvorstellbar war, und legte die Basis für viele weitere wissenschaftliche Entwicklungen in der Psychologie und Neurophysiologie.

Einfluss auf die Psychologie und Pflegewissenschaften

Giselher Guttmanns Beitrag zur Wissenschaft ging weit über die Entwicklung des PsychoBrainscans hinaus. Als einer der Gründungsväter der vierten Wiener Schule der Psychologie trug er maßgeblich zur Weiterentwicklung der neuropsychologischen Forschung und der Anwendung bildgebender Verfahren in der psychologischen Diagnostik und Therapie bei.

Zudem engagierte sich Guttmann für die Etablierung der Pflegewissenschaften und war ein Wegbereiter auf diesem Gebiet. Er setzte sich für die Integration von Pflegewissenschaft in die universitäre Lehre und Forschung ein und schuf somit neue Bildungswege für zukünftige Generationen in diesem wichtigen Bereich.

Ein bleibendes Vermächtnis

Giselher Guttmanns wissenschaftlicher Einfluss ist bis heute spürbar. Mit seinen Arbeiten zur Neuropsychologie und der Entwicklung des PsychoBrainscans hat er nicht nur die psychologische Forschung revolutioniert, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur modernen psychotherapeutischen Praxis geleistet. Seine visionären Ideen und Errungenschaften haben die Art und Weise verändert, wie psychische Prozesse untersucht und verstanden werden.

Durch seine Rolle als Akademiker, Forscher und Gründungsvater der vierten Wiener Schule der Psychologie hat Giselher Guttmann ein bleibendes Vermächtnis hinterlassen, das auch in Zukunft die wissenschaftliche und therapeutische Praxis prägen wird.

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Am 15. Oktober 2024
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