Die „Vierte Wiener Schule“ versteht sich nicht mehr als eine Gruppe von Schülern, die sich um eine Gründerpersönlichkeit schart, sondern eher als eine Gemeinschaft von miteinander Lernenden und Forschenden. Sie schöpft aus unterschiedlichen Quellen und sieht ihre Wurzeln in der Arbeit vieler Personen, die wichtige Beiträge zur psychologischen Forschung und beraterischen Praxis geleistet haben und leisten.

Psychodrama und Soziometrie bilden die historische Grundlage für alle Formen der modernen psychosozialen Aufstellungsarbeit, wie Familienaufstellung, Systembrett oder systemische Aufstellungen. Der jüdische Arzt Dr. Jakob Levi Moreno gilt als „großer Wiener und Österreicher“, der mit seiner Methode des Psychodramas uns Menschen ein zeitloses Juwel zur heilsamen gesellschaftlichen Veränderung geschenkt hat!

Zu ehren seiner Taten veranstalten wir fünf einzigartige Psychodrama-Abende, zu der Sie herzlichst eingeladen sind.

In seinen Forschungsarbeiten als Neurophysiologe entwickelte er 1968 – weltweit erstmalig – die Urform des „Psycho­-Brain-scans“ (auditive Reize im Gehirn wurden hörbar gemacht) und leitete damit das neue Zeitalter der psychoneurobiologischen Metrik ein. Er bildete somit die Basis für viele weitere wissenschaftliche Zugänge zum psychischen Erleben.

Insofern verstehen wir Giselher Guttmann als einenGründungsvater der vierten Wiener Generation/Schule der Psychologie, da seitdem akustische und bildgebende Verfahrender Abbildung psychoneurobiologischer Aktivitäten in der psychologischen Diagnostik, Therapie und Beratung weltweit Einzug gehalten haben.

In all seinen Funktionen setzte er maßgebliche Schritte in der Neurophysiologie und erweiterte somit die wissenschaftlichen Grundlagen der gesamten Psychologie.

Vor etwas mehr als 30 Jahren war die Zeit reif. Aufbauend auf den psychotherapeutischen Traditionen nahm eine längst nötige Entwicklung Gestalt an: die präventivpsychologische Beratung auf Augenhöhe für „normale“ Menschen in kritischen Situationen und schwierigen Lebenslagen.

Die in der Wiener Wirtschaftskammer organisierten Berater und Beraterinnen haben in der Folge ihre eigene Identität als Vierte Schule der psychologischen Beratung entwickelt.

Am 21. September 2022 ist eine neue Ausbildungsverordnung für die Lebens- und Sozialberatung in kraft getreten.

Die „psychosoziale Beratung“ als Beruf und Tätigkeit wurde durch die neue Ausbildungsverordnung auf eine neue Qualitätsebene gehoben. Beratungs­ und handlungswissenschaftliche Ansätze liefern flankierend durch laufende Evaluierungen eine Erneuerung, wie auch im Rahmen der staatlichen wie auch universitären Ausbildungen durch wissenschaftliche Arbeitsbeiträge. Die Ausbildung zielt primär auf die Biografiearbeit ab, sekundär auf eine am Menschen orientierte beraterische Grundhaltung, tertiär auf Methodenkompetenz und quartär auf Fachkompetenz.

Somit erfüllt die Ausbildung der psychosozialen Berater:innen hohe wissenschaftliche und fachlich-praktische Standards. Damit ist in ihrer Qualität eine weltweit einzigartige Regelung de rpsychosozialen Beratung gelungen!